Der Insel La Maddalena ist der größten der Inselgruppe. Die Küste ist sehr zerklüftet und bei den Felsen handelt es sich auch hier um Granitfelsen, bedeckt mit Macchia Mediterranea. Die Insel hat die Form eines Dreiecks und eine Oberfläche von circa 20 Quadratkilometen mit 45 Kilometern Küste.
Einige Strände, die Sie nicht verpassen dürfen
Es gibt viele wunderbare Strände und Buchten, wie zum Beispiel die Halbinsel „Abbatoggia“, ein Felsvorsprung mit kleinen Sandbänken, der herrliche Strand von „Bassa Trinità“, beide an der Nord-West Küste gelegen, die jetzt vor uns zu sehen ist. Oder die Bucht „Cala Lunga“ mit dem Restaurant direkt am Meer oder der Strand von „Cala Spalmatore“, beide an der Ostküste von La Maddalena gelegen; nur um einige der schönsten Strände zu nennen.
Der Name „Cala Spalmatore“ wird von der Lage des Strandes abgeleitet, besonders windgeschützt und darum bei den Fischern beliebt, um ihre Boote mit einer schützenden Harzschicht zu versehen. „Spalmare“ bedeutet streichen-überziehen. Auf mehreren Inseln des Mittelmeeres gibt es gleichnamige Buchten und meist liegen sie vom Wind geschützt.
Guardia vecchia und die militärische Festung „San Vittorio“,
Die Insel von La Maddalena besteht aus zerklüfteten Hügeln, deren höchster Gipfel eine Höhe von 146 Metern erreicht, „Monte di Guardia Vecchia“, ein Aussichtspunkt. Man kann ihn aus der Ferne sehr gut ausmachen, denn auf der Anhöhe liegt die Militärbefestigung von „San Vittorio“, die zu verschiedenen Zeiten gebaut wurde: am Anfang gab es nur einen Wachturm, von den Pisanern gebaut, danach im Jahr 1766 wurde die Wehranlage vergrößert, so daß eine kleine Anzahl an Soldaten dort leben konnten. Es war nicht die Anlage in der heutigen Größen. Im 18. Jahrhundert wurden die Gebäude als Gefängnis benutzt. Dort wurde zum Beispiel der aus Cagliari stammende Vincenzo Sulis inhaftiert, der 1794 bei dem Aufstand gegen die Savoia der Rädelsführer war, der einzige wirkliche Aufstand in der näheren Geschichte Sardiniens. Sulis starb auf La Maddalena als politischer Gefangener, allerdings nicht hinter Gefängnismauern. In den 30er Jahren, kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, wurde die Wehranlage renoviert, umgebaut und vergrößert. Anfangs war es die Aufgabe der Kriegsmarine, dann die der Hafenbehörde, von dieser Anhöhe aus die Überwachung und verschiedene andere Kontrollen auszuführen, unter anderen auch die der Wettervorhersage. Meßgeräte und Radaranlagen, die im Wachturm installiert sind, verfolgen und kontrollieren alle größeren Schiffe, die die Meerenge „Bocche di Bonifacio“ durchqueren.
Die Entwicklung von La Maddalena
Die Geschichte und die Entwicklung der Stadt von La Maddalena hängen eng mit ihrer strategischen Lage im Zentrum des Mittelmeeres zusammen. Anfang des 17. Jahrhunderts war die Stadt noch ein Dorf, in dem Hirten aus Korsika lebten, deren Häuser sich um eine kleine Kirche scherten. Siebzig Jahre danach siedelten sich alle in der Bucht „Cala Gavetta“ an, in unmittelbarer Nähe einer Militäreinheit des Königreichs Piemont-Sardinien, die dort schon seit drei Jahren ansässig war. Schon zwanzig Jahre später, zur Zeit Napoleons, zählte die Stadt 800 Einwohner und wuchs mit den Jahren immer mehr. Viele gehörten der Marine an, aber es gab auch Ansässige, die sich dem Handel widmeten, während andere wiederum auf großen Güterschiffen zur See fuhren. Im nachhinein kamen viele Arbeiter auf die Insel, um in den Werften zu arbeiten, im Arsenal und in den Granitbrüchen, und ersetzten somit teilweise die Arbeitskraft der Gefangenen der Strafkolonie, die bis 1910 auf der Insel vorhanden war. Auch Handwerker siedelten sich auf der Insel an, um den Ansprüchen der reicheren Bürger von La Maddalena nachzukommen.
„Kleines Paris“
Während der Zeit des größten Wachstums und damit des Reichtums wurde die Stadt als „kleines Paris“ bezeichnet. In der Stadt, im Vergleich zu Sardinien, gab es sehr viel mehr Menschen, die lesen und schreiben konnten, und der Reichtum seiner Bürger kam auch in der Achitektur der Häuser zum Ausdruck. Diese Zeit dauerte bis hin zur Gegenwart, auch noch als die Insel Santo Stefano als amerikanischer Militärstützpunkt genutzt wurde. Die Amerikaner lebten hier mehr oder weniger 30 Jahre lang bis zum Jahr 2008. Heute hat die Insel circa 10.000 Einwohner, von denen viele im Tourismus tätig sind.