Die Inselgruppe von La Maddalena liegt in der Meerenge, „Bocche di Bonifacio“ genannt, die sich zwischen Sardinien und Korsika befindet. Sie setzt sich aus zahlreichen Inseln zusammen und die wichtigsten sind: La Maddalena, Caprera, Santo Stefano, Spargi, Buselli, Razzoli und Santa Maria. Wenn man dieses Archipel mit anderen vergleicht, die den Küsten Italiens vorgelagert sind, hat das Archipel von La Maddalena den großen Vorteil, daß alle Inseln sehr nahe zueinander liegen. Was natürlich bedeutet, daß diese Inselgruppe aufgrund der kurzen Entfernungen ein geschütztes Areal für alle Arten von Booten darstellt. Für uns bietet es die Möglichkeit, die verschiedenen Inseln an einem einzigen Tag entdecken zu können.
Wir entdecken das Gebiet
Die Inseln bestehen hauptsächlich aus Granitfelsen, die im Laufe der Zeit von der „Macchia Mediterranea“, der typischen Vegetation, bedeckt wurden, aber vor allem von der „Gariga“, einer Strauchheide, die nur in einem kargen Erdreich wächst, das aus Sand und Steinen besteht. Dazu sei gesagt, auf der Insel Razzoli waechst eine sehr seltene Heidepflanze, die „Artemisia caerulescens densiflora“. Die typische Mittelmeervegetation besteht hauptsächlich aus Wacholder, „Corbezzolo“, der sogennante Erdbeerbaum, Myrte, Erika, Lentischio oder Wilde Pistazie und Elicriso, das Currykraut.
Die Inselgruppe La Maddalena wird zum Naturschutzpark
Das Meer bietet eine überwältigende Vielfalt an Farbschattierungen, von hellblau, türkis bis hin zu smaragdgrün, und die Strände bestehen aus feinem und sehr hellem, fast weißem Sand. Aufgrund der einzigartigen und unberührten Schönheit der Landschaft, der hier einheimischen Tier- und Pflanzenwelt, typisch für Sardinien und Korsika, wurde das Archipel 1996 zu einem Naturschutzpark ernannt. Der erste nationale Naturschutzpark Sardiniens und der einzige in ganz Italien, dessen Grenzen alle innerhalb von nur einer Komune liegen. Der Park hat eine Oberfläche von ca. 18.000 Hektar, Land und Meer, mit 180 Kilometern Küste und ist auch bekannt als „die Inseln im Wind“. Das Meeresareal ist wichtiger Bestandteil des Schutzgebietes für Meeressäuger „Pelagos“, das im Jahre 1999 von Italien, Frankreich und Monaco gegründet wurde.
Granit, überall Granit!
Auf unserer Wanderung werden wir viele verschiedene Gebäude aus Granitstein sehen, die sich perfekt in die Natur einfügen. Dabei handelt es sich fast immer um Militärbauten, die zwischen Ende des 17. Jahrhunderts und dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Die Witterungsbeständigkeit des Granites, die direkten Abbaumöglichkeiten und der natürliche Einklang mit der Umgebung machen diese Architektur zu etwas sehr speziellem. Heute noch überrascht die Harmonie dieser Strukturen; da sie jedoch Meisterwerke der militärischen Baukunst sind, ist es oft nicht möglich, sie mit bloßem Auge und ohne Vorkenntnisse zu entdecken.